Individuelle Selbstfahrerreise Südafrika/Botswana
Reisebericht: Zwei Nächte im Serolo Safari Camp im Tuli Block in Botswana im August 2019
Der Tuli Block
Als Tuli Block bezeichnet man einen schmalen Streifen Land in Botswana, der sich für 350 km entlang des Limpopo Flusses im äußerst nordöstlichen Grenzbereich zu Südafrika zieht. Landschaftlich unterscheidet sich der Tuli Block deutlich vom restlichen Botswana durch die felsige Karstlandschaft. Im südlichen Bereich haben sich einige Farmen angesiedelt, weiter oben im Norden im Dreiländereck zwischen Zimbabwe, Südafrika und Botswana liegen die größten privaten Naturschutzgebiete Botswanas und das Community Project Tuli Wilderness.
Anreise nach Botswana über Pont Drift (durch das trockene Flussbett des Limpopo)
Vom Mapungubwe NP aus hatten wir nur einen kurzen Weg in den Tuli, das Serolo Safari Camp liegt quasi gegenüber auf der westlichen Seite des Limpopo. Wir überquerten die Grenze nach Botswana bei Pont Drift und fuhren durch das trockene Flussbett. In der Regenzeit ist dies nicht immer möglich – man muss sich vorher erkundigen, ob der Fluss fließt oder nicht. Wenn der Fluss fließt, kann man auch sein Fahrzeug auf der südafrikanischen Seite stehen lassen und in einer Art Gondel übersetzen. Nach der Ankunft muss man dann einen Transfer zur Lodge dazu buchen. Oder man muss die Grenze nach Botswana weiter südlich überqueren, z. B. in Martin's Drift oder Platjan. In Platjan entsteht gerade eine Brücke über den Fluss, so dass die Überquerung hier bald immer möglich sein wird.
Diesmal war der Sandweg durch den Limpopo so festgefahren, dass wir an dieser Stelle den 4x4 nicht benötigten.
Am Grenzübergang selbst war es auf beiden Seiten sehr ruhig und die Formalitäten waren schnell erledigt.
Nach ein paar Kilometern Richtung Süden durchquerten wir das trockene Flussbett des Moloutse Rivers. Hier war der Sand deutlich lockerer und wir nutzten den Vierradantrieb. Generell ist 4x4 im Tuli schon empfehlenswert. Andere Gäste hatten sich zwar auch im Polo von Martin's Drift aus hier her "durchgekämpft", aber wirklich empfehlenswert ist das nicht. Nach knapp anderthalb Stunden kamen wir im Serolo Safari Camp an.
Serolo Safari Camp, Tuli Block, Botswana
Das Serolo Safari Camp liegt am Flussufer des Limpopo. Es besteht aus nur 5 Zelten für Gäste, die mit einem Doppelbett, einer Terrasse und einem en-suite Badbereich ausgestattet sind. Es gibt einen überdachten und einen offenen Aufenthaltsbereich im Freien für die Gäste des Camps und eine Boma mit Lagerfeuer, sowie einen kleinen Plunge Pool zum Erfrischen. Das Camp ist nicht eingezäunt, Wildtiere können sich hier frei bewegen. Vor dem Aufenthaltsbereich befindet sich ein Wasserloch.
Im Preis sind alle Mahlzeiten und Kaffee und Tee sowie die Safariaktivitäten mit inbegriffen. Soft Drinks, Bier, Cider und Gin und Tonics kann man einer „Honesty Bar“ entnehmen und trägt die Drinks in eine Liste ein.
Alle Gäste essen gemeinsam an einem großen Tisch und sitzen oft auch abends noch am Feuer zusammen. Das Essen ist lecker und ansprechend angerichtet. Die Atmosphäre im Camp ist rustikal und entspannt und wir fanden die Begegnung und die Gespräche mit den anderen Gästen sehr nett.
Man kann im Serolo Safari Camp Getränke und Trinkgeld mit Kreditkarte bezahlen. Das ist sehr praktisch denn der Tuli ist wirklich ein Grenzgebiet, d. h. Städte, Supermärkte und Geldautomaten sind weit weg und wenn man so wie wir über Pont Drift nach Botswana einreist, hat man erst einmal keine Möglichkeit botswanisches Geld (Pula) abzuheben.
Safarifahrten im Serolo Safari Camp
Es werden täglich 2 Safariaktivitäten angeboten – entweder eine Safarifahrt im Landrover oder eine Buschwanderung. Guide Jerry ist sehr erfahren und weiß viel über Tiere und die Natur zu berichten und er hat einen guten Humor. Safarifahrten im Tuli sind eine wilde Angelegenheit – die Ranger dürfen hier die Wege verlassen und querfeldein fahren und sie tun dies auch wirklich. Es wird durch die ausgetrockneten Flussbetten gefahren und es geht hoch und runter durch die Flussbetten und quer über felsigen Untergrund und Bäume.
Eines Abends verfolgte Jerry die Fährte der ansässigen Löwenfamilie. Der Pascha war dabei seinen jetzt halbwüchsigen Sohn aus dem Revier zu vertreiben und es herrschte eine große Unruhe unter den Löwen, die Löwin wollte sich noch nicht von ihrem Nachwuchs trennen. Wir folgten den Spuren über eine lange Zeit bis es Jerry gelang, - fast schon im Dunkeln – die Löwin zu finden.
Wir sahen viele Elefanten, meistens Gruppen von Elefantenkühen mit ihrem Nachwuchs. Im Tuli lebt eine große Anzahl von Elenantilopen. Elenantilopen sind die größte und schwerste Antilopenart. Außerdem begegneten uns Giraffen und Gnus.
Es werden Buschwanderungen zum Eagles Rock angeboten, von dem aus man eine gute Aussicht über das Land hat und die Gruppe konnte Hyänen an ihrem Bau beobachten - teilweise kann man dort, entsprechend zum Namen "Eagles Rock" auch Raubvögel beim Nisten beobachten.
Leider haben wir uns gegen die Teilnahme am Bushwalk entschieden, da wir an diesem Tag noch weit fahren mussten. Eine der Teilnehmerinnen des Bushwalks, mit der wir später noch Kontakt hielten, war sehr begeistert.
Buschdinner im Serolo Safari Camp
An unserem zweiten Abend wurde ein Buschdinner für alle Gäste veranstaltet.
Auf einer Lichtung im Busch brannte ein Lagerfeuer, die Lichtung war mit Fackeln beleuchtet, ein Buffet mit Salaten war aufgebaut und ein Tisch für alle Gäste aufgestellt und es wurde natürlich für uns gegrillt. Während wir zusammensaßen, uns unterhielten und tranken und aßen zogen Elefanten an der Lichtung vorbei – im Dunkeln kaum zu erkennen.
Wer schon einmal des Nachts Elefanten aus der Nähe gesehen hat, weiß wie sehr sie mit der Nacht verschmelzen. Es ist fast einfacher sie zu hören oder zu riechen als sie zu sehen. Es war ein tollen Erlebnis, sie so friedlich in unserer Nähe zu erleben.
Wir hatten einen sehr schönen Abend.