Individuelle Selbstfahrerreise Südafrika
Reisebericht Teil 2:
Zwei Tage im Venda Village (H12 Leshiba) in den Soutpansberg Mountains (Ende Juli 2019)
Anreise zum Venda Village
Kurz vor Mittag verließen wir Welgevonden in Richtung des Venda Village. Knapp 5 Stunden Richtung Norden sollte die Fahrt dauern. Dummerweise waren bei der Abholung unseres Mietwagens die Border Crossing Papiere für Botswana noch nicht fertig und wir brauchten einen Extra Stopp am Polokwane Flughafen, um unsere Papiere abzuholen. In Polokwane hatte man davon noch nichts gehört, es wurden Emails hin- und her geschickt und bis wir schließlich unsere Papiere erhielten, war eine gute Stunde vergangen. Nun ging es weiter in Richtung Louis Trichard, dann nach Vivo und auf den letzten Kilometern Teerstraße stand die Sonne schon tief. In der Dämmerung kamen wir am Fuß des Soutpansberg an. Hier gibt es einen Parkplatz, an dem man seinen Wagen stehen lassen und sich von der Lodge abholen lassen kann. Wenn man ein geeignetes Fahrzeug hat, darf man auch selbst fahren.
Die Straße ist eher ein steiniger Feldweg mit Schlaglöchern. Man sollte einen Wagen mit hohem Radstand haben, wenn man selbst hinauffahren möchte. Allradantrieb braucht man nicht, nur Bodenfreiheit und dann fährt man langsam im Schritttempo auf den Berg. Mit unserem Hilux war das kein Problem, aber trotzdem war es in der einsetzenden Dunkelheit nicht so schön. Es mussten einige Gatter geöffnet und geschlossen werden und dann waren wir oben – gerade rechtzeitig zum Abendessen. Ab dem Parkplatz dauert es ungefähr eine Stunde.
Wir erkunden das Venda Village
Erst am nächsten Morgen konnten wir das Hochtal, in dem das Venda Village liegt, bewundern.
Das Venda Village wurde auf dem Grundriss des ursprünglichen Dorfes der Venda erbaut, die hier lebten. Joyce, Empfangsdame und Köchin, wurde in diesem Dorf geboren. Nach dem Ende des Apartheitsregimes wurde dieses Land von einem Johannesburger Architekten erworben und in Zusammenarbeit mit Künstlern des Venda Stammes als Öko Lodge im Stil eines traditionellen Venda Dorfes gestaltet.
Die Kunst von Noria Mabasa und anderen Künstlern dieses Volkes wird im Empfangsbereich der Lodge ausgestellt und ist auch in vielen kleinen Details in der Gestaltung des Dorfes sichtbar.
Geführte Wanderung im Hochtal
Nach einer ruhigen Nacht in unserer Mwedzi Suite trafen wir uns morgens um sieben Uhr mit unserem Guide Peter für einen Bushwalk. Nach einem schnellen Kaffee und ein paar Keksen waren wir unterwegs. Wir sahen gleich einige der großen grauen sehr bedrohten Tiere. Die Lodge bittet darum, keine Bilder von diesen Tieren zu zeigen. Peter zeigte uns etliche Pflanzen mit giftiger oder berauschender Wirkung und einen Leoparden Kratzbaum. Wir besichtigten mit Peter die San Zeichnungen auf dem Gelände. Gegen 10:00 Uhr waren wir zurück in der Lodge und genossen die Aussicht von der Lodge Terrasse und das große Frühstück.
Den Mittag vertrödelten und verschliefen wir in unserer Suite. Um die Suite herum wimmelt es von kleinen, sehr flinken Vögeln. Die Vögel waren einfach zu schnell und so gibt es kein Foto von ihnen!
Die Suiten sind sehr großzügig und ansprechend eingerichtet mit einem schönen Innen- und Außenbereich.
Auf Safarifahrt im Hochtal
Um 14:30 Uhr gab es Kaffee und Kuchen und danach gingen wir auf Game Drive, wieder mit Peter. Die meisten Fotografien, die hier entstanden sind, können nicht gezeigt werden. Beim Sundowner - wie auch schon beim Morgen Bush Walk - unterhielten wir uns sehr angeregt mit Peter, der zu den Venda gehört – über aktuelle politische Debatten in Südafrika, Landrechtsfragen, Uneinigkeiten im Stamm der Venda, der Umgang der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Südafrika miteinander, Wilderei und ähnliche Themen. Peter ist ein gut informierter eloquenter Gesprächspartner und wir hatten viel Spaß miteinander – trotz der teilweise ernsten Gesprächsthemen. Mit uns zusammen war ein holländisches Paar unterwegs auf Game Drive, dessen Sohn lange in Südafrika gelebt hatte und das nun Südafrika auch ohne familiäre Anbindung noch einmal wiedersehen wollten.
Nach Einbruch der Dunkelheit gingen wir zum 3-Gang-Dinner in die Lodge. Das Essen im Venda Village ist frisch, lecker und lokal. Es ist vielleicht etwas weniger ausgefallen als die Küche der Sekala Lodge, aber auch sehr lecker. Es wird nicht gemeinsam an einem Tisch gegessen, sondern jede Gruppe sitzt an ihrem eigenen Tisch zusammen. Die Lodge wird nachts mit Solarlampen beleuchtet.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen unterhielten wir uns noch ein wenig mit anderen Gästen und der Managerin Catherine. Zwischen den Gästen und Catherine wurde diskutiert, ob man die Straße hier hoch richtig befestigen solle. Es gab dazu unterschiedliche Meinungen, natürlich - wenn man beim Einkaufen etwas vergessen hat, braucht man jedes Mal eine Stunde für den Weg. Ich persönlich bin der Meinung dass man die Straße so belassen sollte, wie sie ist. Es trägt zum Charme des Gebiets bei und vermittelt das Gefühl, dass man ein Refugium erreicht, einen abgeschiedenen Ort, den man sich erst ein wenig erarbeiten muss. Man könnte hier noch viele Wanderungen unternehmen – andere Gäste zeigten uns Fotos von den Ausflügen die sie unternommen hatten und es gibt auch einen Reitstall.
Leider hatten wir nun keine Zeit mehr für weitere Wanderungen und mussten aufbrechen – für uns ging es in Richtung Dreiländereck im Krüger Nationalpark weiter. Catherine war so freundlich und posierte noch für ein Foto beim Abschied!